11
Dec
2004

Will Radiofrequency Weapons be the Sputnik of the ´80s?

Will Radiofrequency Weapons be the Sputnik of the ´80s?, Robert Gallagher. In: 21st Century Science & Technology, March-April 1988, Vol.1 No.1, S.58-61

Sind Radiofrequenzwaffen der Sputnik der 80er Jahre?

(...) Seit mehr als 15 Jahren entwickeln sowjetische Forschungsinstitute Geräte, die Flugzeuge, Panzer und andere Waffensysteme unbrauchbar machen und ganze Bataillone von Soldaten auf einen Schlag töten können. Diese Geräte strahlen Pulse im breiten Band des Radiofrequenzbereichs des elektromagnetischen Spektrums ab, und werden darum Radiofrequenzwaffen genannt. Auch wenn Flugzeuge und andere Waffensysteme konstruktiv gegen solche Radiofrequenzwaffen geschützt werden können, gibt es bis jetzt noch keinen Schutz vor Radiofrequenzangriffen auf Personen.

Der erste Hinweis darauf, dass die Sowjetunion eine neue Superwaffe entwickelte, ergab sich bei den Verhandlungen der Strategic Arms Limitation Talks ( SALT 2 ) Ende der 70er Jahre. (...) Sowjetische Teilnehmer an den SALT 2 Gesprächen schlugen ein Verbot "einer neuen Generation von Massenvernichtungswaffen" die "Pulse starker elektromagnetischer Strahlung" gegen Material und Personen verwenden. Damals wurde in Luft- und Raumfahrt Veröffentlichungen sowie in Veröffentlichungen über Waffenkontrolle zum Erstaunen amerikanischer Wissenschaftler darüber berichtet. Allerdings wurden diese Angabe jetzt von Pentagon nahen Quellen bestätigt. Und die Ausgabe 1987 der vom Verteidigungsministerium herausgegebenen Schrift Soviet Military Power warnt:

Die UdSSR hat Forschungen auf dem Gebiet starker Radiofrequenz Signale durchgeführt, die das Potential haben, wichtige elektronische Schaltungen der Sprengköpfe von ballistischen Raketen oder Satelliten zu stören oder zu zerstören...Neuere sowjetische Entwicklungen auf dem Gebiet von Radiofrequenzgeneratoren könnten sie in die Lage versetzen, Waffen herzustellen, die elektronische Geräte stören oder zerstören oder Bedienungspersonal desorientieren. Sie haben einzelne Pulse mit einer Spitzenleistung von mehr als 1 Gigawatt und Pulsreihen mit mehr als 100 Megawatt Spitzenleistung produziert. (...)

Das Pentagon hat in dieser Angelegenheit absichtlich untertrieben. Offen erhältliche Informationen über die sowjetische Entwicklung kompakter Generatoren elektromagnetischer Energie im Radiofrequenzbereich sowie die führende Forschung sowjetischer Wissenschaftler auf dem Gebiet der Wirkung kurzer Pulse kohärenter elektromagnetischer Strahlung auf biologische Systeme ergeben das beängstigende Bild, dass die Sowjets Angriffswaffen entwickelt haben und kurz vor deren Einführung stehen, die effektiver sind als die nuklearen Waffen, von denen man annahm, dass sie am wirkungsvollsten seien.

(...) Die zerstörerische Wirkung von starken Mikrowellenpulsen auf die Elektronik von Flugzeugen und anderen Waffensystemen ist bekannt. Wenn sie mit Mikrowellenpulsen der richtigen Frequenz angegriffen werden, nehmen die Siliziumchips moderner elektronischer Geräte die Energie wie eine Antenne auf. Ein Hochleistungspuls solcher Mikrowellen verursacht für kurze Zeit einen elektrischen Strom in der Elektronik, wodurch die Schaltung zerstört wird. Gefährlicher sind elektromagnetische Waffen gegen Personen. Die Prinzipien, nach denen sie funktionieren sind im Westen nicht genau bekannt. Auch wenn westliche Wissenschaftler in der Lage sein könnten, ähnliche Geräte wie die Sowjets zu entwickeln, wissen sie nicht, wie diese anzuwenden sind.

Es ist bekannt, dass verschiedene nichtlineare Wirkungen von Radiofrequenzwaffen benutzt werden können, um Leben zu zerstören. Diese Wirkungen hängen von der Länge und Stärke der Radiofrequenzpulse, ihrer Kohärenz und der verwendeten Frequenz oder Mischung von Frequenzen ab. In keinem dieser Fälle hängt die tödliche Wirkung von der örtlichen oder allgemeinen Erwärmung des Gewebes ab. ( Die Stärke der Strahlung bezieht sich auf die auf eine bestimmte Fläche pro Sekunde gestrahlte Leistung. Kohärenz bezeichnet den Grad in dem die Strahlung aus Wellen gleicher Frequenz besteht und in wie weit die Wellen in gleicher Phase schwingen. )

Um eine tödliche Wirkung zu haben, müssen die Radiofrequenzpulse in der Lage sein, in den Körper einzudringen. Bei Frequenzen unterhalb des Mikrowellenbereichs besteht in dieser Richtung kein Problem. Wellenlängen im Millimeterbereich, die bedeutende Wirkungen haben, aber alleine nicht weit genug in den Körper eindringen, können in den Körper transportiert werden, wenn sie als ein "chirp" ( Anmerkung des Übersetzers: Chirp bedeutet übersetzt: Zwitschern, und wird benutzt um die schnelle Frequenzänderung eines einzelnen Radarimpulses zu bezeichnen. Diese schnelle Frequenzänderung dient unter anderem dazu, das Radarsignal zu tarnen. In diesem Fall wird mit Chirp die Modulation der relativ niederfrequenten Radiofrequenzstrahlung mit einer höheren Frequenz als die der Grundschwingung bezeichnet ) auf einer Trägerwelle niedrigerer Frequenz befördert werden.

Wie töten Radiofrequenzwaffen?
Radiofrequenzwaffen können auf drei verschiedenen Wegen töten:
1. Töten durch das Hervorrufen von zerstörerischen Erschütterungen hervorrufenden Schwingungen in lebenswichtigen Organen wie dem Rückenmark durch Umwandlung elektromagnetischer Energie in akustische Energie.

Unter bestimmten Bedingungen können biologische Makromoleküle elektromagnetische Strahlung absorbieren und dann einen Teil oder die gesamte Energie in Form von hochfrequenten Vibrationen abgeben, die dann die Biomoleküle zerreißen. Da alle Vibrationen Formen von Schall oder akustischer Energie sind, nennt man diese Umwandlung von elektromagnetischer Strahlung in Vibrationen elektromagnetisch-akustische Kopplung. Wenn die Frequenz der Vibrationen hoch ist, bezeichnet man sie als akustische Schockwellen. Diese Schockwellen wären sehr zerstörerisch, wenn sie in lebendem Gewebe hervorgerufen würden.

Bei einer Konferenz des Physikalischen Lebedev Instituts in Moskau im Januar 1973 hielt D.S. Chernavskii einen Vortrag über die Prinzipien der elektromagnetisch-akustischen Kopplung. Er betonte, dass Mikrowellen "Anregungen von elastischen Oszillationen der ganzen Struktur von Proteinen" hervorrufen können. Außerdem berichtete er dass Polypeptidmoleküle eine geschätzte "natürliche Vibrationsfrequenz" ( Anmerkung des Übersetzers: Also eine Resonanzfrequenz ) von 100 GHz haben, die durch Mikrowellen im gleichen Frequenzbereich angeregt werden könnte.

2. Töten durch das Auslösen von Prozessen innerhalb der Zellen eines Organismus die zur Zerstörung dieser Zellen führen. Bei derselben Konferenz des Lebedev Institutes im Jahre 1973 berichteten A.Z. Smolyanskaya und R.L. Vilenskaya dass die Bestrahlung von Kulturen von menschlichen E. coli Bakterienzellen mit spezifischen Frequenzen von Millimeterwellenstrahlung bei einer Energiedichte von 0,01 Milliwatt pro Quadratzentimeter dazu führte, dass normalerweise inaktive Zellmechanismen ein Gift produzierten, dass die Zellen tötete. Smolyanskaya und Vilenskaya berichteten, dass "Strahlung im Millimeterband als ein völlig neuartiger Wirkmechanismus angesehen werden kann, der den funktionalen Regulationsmechanismus genetischer Elemente in der Zelle stört". Die Stärke der Strahlung, die in ihren Versuchen verwendet wurde, entsprach derjenigen einer 100 Watt Glühbirne in einer Entfernung von 15 Metern.

3. Töten durch Radiofrequenzpulse die, wenn sie einmal in den Körper gelangt sind, durch mehrere Photonenreaktionen die Wirkung sichtbaren oder ultravioletten Lichts haben. Bei dieser Wirkung kann die Strahlung, die in der Theorie eine zu niedrige Frequenz hat, um ein Atom abzuspalten, trotzdem unter bestimmten Bedingungen eine solche Wirkung haben. Wissenschaftler nehmen an, dass es sich bei diesem Vorgang um eine gemeinsame Wirkung kohärenter Strahlung genügender Stärke handelt. Strahlung die eine zu niedrige Frequenz hat, Atome oder Moleküle zu ionisieren - also ein Elektron abzuspalten - kann diese trotzdem ionisieren und damit die Wirkung von ultraviolettem Laserlicht haben. Diese "synthetischen" ultravioletten Pulse könnten DNA und RNA in jeder menschlichen Zelle zerreißen, in die die Pulse mit genügender Stärke eindringen. Es braucht nicht gesagt zu werden, dass das den Stoffwechsel einer solchen Zelle zerstören würde. (...)

In dem Bereich des Radiofrequenzspektrums der als Mikrowellen bekannt ist hat die Sowjetunion eine Reihe von Radiofrequenzgeräten entwickelt mit denen die kurzen Pulse mit hoher Leistung hergestellt werden können, die sich gut zur bioradiologischen Kriegführung eignen.

Im Jahre 1975 verkündete eine von M.S. Rabinovich und A.A. Rukhadze geleitete Gruppe von sowjetischen Physikern am Physikalischen Lebedev Institut dass sie mit einem "Zyklotronresonanzmaser" elektromagnetische Mikrowellenpulsstrahlung mit einer Zeitdauer von 35 Nanosekunden ( Milliardenstel Sekunde ) bei einer Frequenz von 10 Gigahertz und mit einer Spitzenpulsleistung von 2 Megawatt produziert haben.
Im darauffolgenden Jahr berichtete eine andere sowjetische Gruppe, die von A.N. Didenko am Institut für Kernphysik in Tomsk geführt wurde, über die Produktion von Mikrowellenpulsen einer Frequenz von 3 Gigahertz mit einer Dauer von 50 Nanosekunden bei einer Spitzenpulsleistung von 1000 bis 2000 Megawatt mit eine Art von Zyklotronresonanzmaser den man Gyrotron nennt. Das Gerät hatte einen Wirkungsgrad von 30 Prozent. (...)

In den darauffolgenden Jahren berichteten die sowjetischen Forschungsgruppen am Lebedev Institut sowie am Institut für angewandte Physik in Gorky ständig über die Produktion von Nanosekundenpulsen mit Zyklotronresonanzmasern mit Leistungen von zig Megawatt abgestrahlter Leistung bei immer höheren Frequenzen - bis hin zu 125 Gigahertz - bis der größte Teil ihrer Arbeit als Geheim eingestuft wurde.

Von der Spitzenleistung hängt die effektive Reichweite und die Größe der von einer Radiofrequenzwaffe bestrahlten Fläche ab. Um ein Ziel zu zerstören wird eine bestimmte Leistungsdichte benötigt. Gleichzeitig ist es bei einem Einsatz gegen Soldaten wünschenswert, die abgestrahlte Leistung einer Radiofrequenzwaffe über eine große Fläche zu verteilen damit die Zahl der betroffenen Personen möglichst groß ist. (...)

Seit den 60er Jahren hat sich die Zahl der mit Gyrotron Forschung beschäftigten Personen in der Sowjetunion versechsfacht. Trotzdem hat während dieses Anstiegs der an dem Forschungsprogramm beteiligten Personen die Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen über die Ergebnisse dieser Forschung in der dem Westen zugänglichen Literatur abgenommen. Ein Bericht der Rand Corporation aus dem Jahre 1986 mit dem Titel "Soviet Development of Gyrotrons" zieht folgenden Schluß: "Ein großer Teil dieser Forschung wurde in den letzten Jahren unter Geheimhaltung gestellt." (...)

Die Vereinigten Staaten haben erst im Jahre 1984 ein ernsthaftes Programm für Gyrotrons zur Produktion von kurzen Pulsen hoher Leistung gestartet. Auf dem internationalen Symposium für Gyrotron Entwicklung in Juli 1984 in Lausanne in der Schweiz rief Professor Victor L. Granatstein von der Universität von Maryland zur Entwicklung von Hochleistungsgyrotron Geräten auf. Zuerst sollte ein "Gyroklystron Verstärker" der Mikrowellenpulse mit Frequenzen von 10 Gigahertz und mit einer Spitzenpulsleistung von 300 Megawatt bei einer Pulslänge von 100 Nanosekunden produzieren kann, hergestellt werden. In seinem Vortrag über die physikalischen Probleme und die Machbarkeit eines solchen Gerätes bezog sich Granatstein fast ausschließlich auf sowjetische Arbeiten auf diesem Gebiet.

Ebenfalls im Jahre 1984 intensivierte das Lawrence Livermore National Laboratory plötzlich ein Programm mit dem verkündeten Ziel, ein Gerät mit der Bezeichnung Vircator zu entwickeln, das kurze Mikrowellenpulse hoher Spitzenleistung für militärische Zwecke produziert. Es wurde auch begonnen, die Wirkungen von Mikrowellen auf militärische Elektronik zu erforschen. Vircatoren in Livermore und auf der Kirtland Air Force Base haben Spitzenleistungen im Gigawatt Bereich produziert. (...)
Der entscheidende Punkt ist, dass ein Gyrotron für Hochleistungspulse (...) auf einen mittelgroßen Lastwagen passt. Bei einem Angriff könnten sowjetische Spezialtruppen mit solchen Lastwagen NATO Flugzeuge, Raketen und Panzer zerstören bevor diese Verteidigungseinrichtungen in Stellung gebracht werden können. Wichtiger noch ist, dass Spezialtruppen die in radiobiologischer Kriegführung ausgebildet sind, ganze Offiziergruppen, Divisionen und Bataillone ausschalten könnten.

http://www.totalitaer.de/Waffen/radiofrequencyweaponssputnik.htm
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