29
Dec
2004

Entlassung des Schweizer Geheimdienstchefs in 1999

Der Anregung von Herrn Lotz folgend habe ich bei Herrn Jakob nachgefragt, wie es zur Entlassung des Schweizer Geheimdienst-Chefs im Jahr 1999 kam. Hier nun die Antwort von Herrn Jakob.

Ruth Gill


Ruth Gill wrote:


Sehr geehrter Herr Jakob,

in dem Text von Dr. Rauni Kilde unter http://www.raven1.net/kilde1.htm erwähnt sie, dass der Chef des Schweizer Geheimdienstes im Jahr 1999 wegen unerlaubter Waffengeschäfte und Teilnahme an einer Verschwörung innerhalb des Dienstes gehen musste.

Wissen Sie darüber mehr? Oder haben Sie eine Idee, wer mehr wissen könnte?

Ruth Gill


----- Original Message -----
From: Hans-Ulrich Jakob <prevotec@bluewin.ch>
To: Ruth Gill <ruth.gill@freenet.de>
Sent: Tuesday, December 28, 2004 12:01 PM
Subject: Re: Entlassung des Schweizer Geheimdienstchefs in 1999


Liebe Frau Gill,

Eine herrliche Geschichte. Sie begab sich nicht in einem falschen Film, sondern in der blanken Realität.

Ein Quartiermeister des Schweizer Geheimdienstes, Namens Belasi, im Rang eines Oberleutnants, (Obersturmbannerführer hätte wohl besser gepasst) spazierte in frisch gebügelter Uniform und neu pomadisierter Frisur wöchentlich 1 mal in die Nationalbank hinein und hob jeweils vom Konto des Miltärdepartementes (Verteidigungsministeriums) Beträge um die Fr. 100'000 in bar für die Unterkunft und Verpflegung von Truppen ab, die es gar nicht gab. Das Geld verwendete er zum Ankauf eines riesigen Lagers an leichten Waffen inkl. Munition. Maschinenpistolen, Sturmgewehre, Nachtsichtgeräte, Funkgeräte usw. im Wert von einigen Millionen. Dazu mietete er sich in Bern-Bümpliz ein ganzes Stockwerk eines Industrie-Komplexes als Lager. Sein Lebensstil wurde dann auch etwas zu auffällig. (Autos, Freundinnen, Feriendomizile) so dass sich sein Ferienstellvertreter während seiner Abwesenheit etwas in sein Privatleben (sprich Privatcomputer) vertiefte und die Sache auffliegen ließ.

Belasi wurde verhaftet und beschuldigte prompt seinen Geheimdienst-Chef Namens Regli im Rang eines Divisionärs (1-Stern Generals) ihm Belasi, den Auftrag zu diesen Waffengeschäften und zur Bildung einer Verschwörertruppe erteilt zu haben.

Regli stritt vor einer parlamentarischen Untersuchungskommission erfolgreich alles ab, wie es sich für einen Geheimdienstchef schließlich gehört, musste dann aber trotzdem den Hut nehmen.

Ob dies wegen schlechter, stümperhaften Geheimhaltung des Unternehmens Verschwörertruppe war, oder ob Belasi tatsächlich ein überdrehter Spinner ist, der im Alleingang ein solches Unternehmen startete blieb offen.

Belasi wird demnächst aus dem Gefängnis entlassen und hat angekündigt, dass er zu seinem Fall gar nichts mehr sagen werde. Er hat wohl gar keine andere Wahl. Ein Straßenverkehrsunfall mit tödlichen Folgen wäre ihm sonst sicher.

Der entlassene Regli ist immer noch gern gesehener Gast in Kreisen von Konzernchefs und Großindustriellen, wo er "spannende" Vorträge zur Gefährdungslage der Schweiz und ihrer Wirtschaft hält.

Das ist übrigens nicht die erste Verschwörertruppe die in der Schweiz aufflog.

Bereits 1989 wurde die Geheimarmee P26 mit ihrem eigene Geheimdienst P27 ans Licht gezerrt. P27-Geheimdienstleute unter Oberst Zehnder hatten es auch auf mich abgesehen. Sie verdächtigten mich, ein KGB-Agent zu sein, weil ich mich damals für die Menschen rund um den Kurzwellensender Schwarzenburg einsetzte, die infolge starker elektromagnetischer Bestrahlung durch diesen pro-westlichen Propagandasender an schwerwiegenden Gesundheitsproblemen litten.

Diese Gesundheitsprobleme seien eine Erfindung des KGB, hieß es, und ich sei nur in Schwarzenburg angesiedelt worden, um diesen Sender bei der Bevölkerung soweit in Misskredit zu bringen, dass dieser geschlossen werden müsse......

Als den Geheimdienstlern diese Story niemand mehr abnehmen wollte, die Beweislast über Gesundheitsschäden wurde von Woche zu Woche größer, sabotierte man an meinem Auto das linke Vorderrad soweit, dass dieses nach 250km abgebrochen wäre und sich der Wagen nach vorne links auf die Gegenfahrbahn überschlagen hätte. Dank meinem beruflich bedingten guten technischen Gehör, stellte ich jedoch bald einmal merkwürdige Geräusche und ein Zittern vorne links fest, so dass ich den Wagen noch gerade rechtzeitig stehen lassen konnte.

Die Untersuchung wurde auf Geheiß von sehr weit oben vom Untersuchungsrichter Namens Herren solange verschleppt und falschbegutachtet, dass schlussendlich das Verfahren eingestellt werden musste.

Das Schlimme an der Sache ist, dass diese überdrehten Zeitgenossen immer noch herumgeistern, in Behörden und Ämtern sitzen und jederzeit wieder zuschlagen könnten. Belasi ist der Beweis dafür.

Hans-U. Jakob
CH-3150 Schwarzenburg
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